Entwicklung der Planung und die Umsetzung
Warum ein neues Bad entsteht
Vor rund sechs Jahren ergab die Bestandsaufnahme der Warburger Bäder: Die Schäden, vor allem im Bereich des Hallenbads, sind immens. Eine Sanierung stellte sich als unwirtschaftlich heraus. Zudem ist das Hallenbad aus den 70er Jahren mit modernen, bauphysikalischen Anforderungen nicht vereinbar. Dies ergab auch die Machbarkeitsstudie zur Sanierung der Bäder. Eine wirtschaftlich vertretbare Instandsetzung war somit angesichts des Alters und der baulichen sowie energetischen Defizite nicht mehr sinnvoll.
Somit wurde entschieden, mit dem Neuen Waldbad ein modernes und nachhaltiges neues Bad zu bauen, das ein dauerhaft tragfähiges, modernes und nutzungsfreundliches Schwimmbadangebot in Warburg sicherstellt.
Das Neue Waldbad soll den heutigen Anforderungen an Technik, Energieeffizienz und Barrierefreiheit gerecht werden und allen Menschen – mit und ohne Einschränkungen – offenstehen.
Was genau wird gemacht?
Im Außenbereich wird einiges erneuert und umgebaut:
Das neue Waldbad bietet:
Im Außenbereich:
- Sportbecken mit sechs 25 m Bahnen
(1,10 m Wassertiefe im Nichtschwimmerbereich,
1,80 m Wassertiefe im Schwimmerbereich) - Angrenzende Sprunganlage (Wassertiefe 3,30 m) mit einer Plattform in 3 m Höhe und einem Sprungbrett in 1 Meter Höhe
- Rutsche mit eigenem Landebecken
- Kinderplanschbecken mit Wasserspielgeräten
- Liegewiese mit Beachvolleyballfeld
Im Innenbereich:
- Sportbecken mit fünf 25 m Bahnen und höhenverstellbarem Hubboden im Nichtschwimmerbereich (variable Wassertiefe bis 1,80 m)
- angrenzende Sprunganlage (3,80 m Wassertiefe vor den Sprungtürmen)
- Lehrschwimmbecken mit höhenverstellbarem Hubboden auf der gesamten Fläche (variable Wassertiefe bis 1,80 m)
- Mutter-Kind Bereich mit Kinderplanschbecken und Wasserspielen sowie einem Warmsprudelbecken.
- Variabel temperierbare Textil-Sauna mit 15 Sitzplätzen
- Ansprechendes Foyer mit gastronomischem Angebot (Sitzmöglichkeiten im Innen- und Außenbereich)
Ein Bad für alle – barrierefrei und inklusiv
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist die soziale Integration. Das neue Waldbad soll für alle zugänglich sein – auch für Menschen mit Einschränkungen. Der neue Badstandort befindet sich in direkter Nachbarschaft zum geplanten inklusiven Quartier „Laurentiushöhe“ und dem bestehenden HPZ-Gelände St. Laurentius mit Förderschule. Die Planung berücksichtigt umfassend die Anforderungen an Barrierefreiheit, Inklusion und Teilhabe. Das Projekt ist Bestandteil des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts (ISEK) „Laurentiushöhe – Quartier mit Seele“, das im Rahmen der REGIONALE 2022 mit dem A-Status – besonders förderungswürdig – ausgezeichnet wurde.
Das Neue Waldbad entsteht
Im Oktober 2024 haben die Bauarbeiten wie geplant begonnen. Eine Baustraße wurde angelegt, Container für die Bauleitung mit Glasfaseranschluss eingerichtet und erste Abrissarbeiten abgeschlossen. Die Altgebäude sowie Teile des alten Freibadbeckens wurden entfernt. Leitungen und die Trafostation sind bereits installiert.
Seit Januar 2025 wird am Rohbau gearbeitet. Die Fundamente und Böden des neuen Hallenbades entstehen, Kräne stehen bereit, und der Unterbau ist vorbereitet.
Ein kluges Energiekonzept – ökologisch und wirtschaftlich
Für die Wärmeversorgung wurde ursprünglich geplant, das Wasser der Diemel als Energiequelle zu nutzen. In der Detailplanung zeigte sich jedoch, dass dies wegen Hochwassersedimenten und baulicher Probleme am historischen Wehr sehr aufwendig und kostenintensiv wäre. Deshalb wurde das Energiekonzept überarbeitet.
Im Zuge der Überarbeitung des Konzepts wurde stattdessen auf eine wirtschaftlich tragfähige und ebenfalls regenerative Lösung mit Luft-Wärmepumpen umgestellt. Diese kommen auf dem Gelände hinter der Freibadtechnik zum Einsatz. Ergänzend erfolgt im Sommer eine Erwärmung über eine 350 m² große Solarabsorberanlage. Die zusätzliche Heizleistung wird durch konventionelle Wärmetauscher aus den Wärmepumpen abgedeckt.
Zur Stromversorgung dienen Photovoltaikanlagen auf allen geeigneten Dachflächen. Eine Einspeisung ins öffentliche Netz ist nicht vorgesehen – der erzeugte Strom wird für den Eigenbedarf, insbesondere für den Betrieb der Wärmepumpen, verwendet.
Zwei bestehende Blockheizkraftwerke (BHKW) mit je 165 kW thermischer Leistung, die vorzugsweise mit Bio- oder Ökogas betrieben werden, ergänzen die Wärmeversorgung CO₂-neutral. Ihr Anteil an der Gesamtversorgung bleibt unter 25 %, um steuerliche Vorgaben im Querverbund einzuhalten.
Die gesamte Anlagentechnik ist auf einen bedarfsorientierten und energieeffizienten Betrieb ausgelegt. Sowohl die Badewasserpumpen als auch die Lüftungsanlagen werden leistungsgeregelt betrieben. Zusätzlich wird eine mögliche Anbindung an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Warburg eingeplant, um langfristig weitere CO₂-Einsparpotenziale zu nutzen.
Das Energiekonzept im Überblick:
- Luft-Wärmepumpen auf dem Gelände: zwar etwas weniger effizient, aber deutlich günstiger in der Anschaffung und trotzdem umweltfreundlich.
- Solarabsorber-Anlage mit 350 m² Fläche zur Wassererwärmung im Sommer.
- Photovoltaikanlagen auf allen geeigneten Dächern zur Stromversorgung vor Ort.
- Blockheizkraftwerke, die mit Bio- oder Ökogas betrieben werden.
- Eine mögliche Anbindung an das städtische Fernwärmenetz ist ebenfalls vorgesehen.
Alle technischen Anlagen sind so ausgelegt, dass sie genau nach Bedarf arbeiten – also besonders energiesparend und umweltfreundlich.
Die Arbeiten für Sanitär, Wärmeversorgung und Belüftung sind nun weitestgehend abgeschlossen.
Am 15. Mai 2025 fand die feierliche Grundsteinlegung für das Neue Waldbad statt– ein symbolischer Meilenstein des Großprojektes.
Jens Kronsbein (Leiter der Abteilung Regionale Entwicklung, Kommunalaufsicht und Wirtschaft bei der Bezirksregierung in Detmold), Matthias Goeken (Mitglied des Landtags Nordrhein-Westfalen), Leander Sasse (Geschäftsführer der Stadtwerke Warburg GmbH), Bürgermeister Tobias Scherf, Staatssekretär Daniel Sieveke (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen) sowie Thomas Kalman (Architekt bei KRIEGER Architekten | Ingenieure GmbH) versenkten gemeinsam eine Zeitkapsel in den Grundmauern – gefüllt mit einer datierten Urkunde, Ausgaben der regionalen Tageszeitungen Neuen Westfälische und des Westfalenblatt sowie mit Grundriss- und Bauplänen des neuen Bades.
Zahlreiche Anwohnerinnen und Anwohner nahmen an der Zeremonie teil und ließen sich von Bäderbetriebsleiter Thomas Müller und Projektleiter Albrecht Schaeffer über die Baustelle führen und über die Baupläne informieren.
Die bei Antragstellung formulierten Ziele werden durch die bisher im Berichtszeitraum realisierten Maßnahmen weiterhin in vollem Umfang verfolgt. Änderungen diesbezüglich haben sich nicht ergeben.
Die Bundesmittel für das Haushaltsjahr 2024 in Höhe von 2 Mio. Euro wurden planmäßig zur Verfügung gestellt und sind entsprechend berücksichtigt.
Der Bescheid der Bezirksregierung Detmold vom 05.08.2024 bewilligt eine Zuwendung von 40% (Kofinanzierung aus EU-Mitteln, EFRE-Förderung).
Die bisher beauftragten und durchgeführten Arbeiten waren notwendig und angemessen für die Zielerreichung des Projektes. Die Arbeiten wurden ausgeschrieben und durch den Wettbewerb wirtschaftlich ermittelt.


